Die Kaufpreise für Immobilien sind in 2023 laut Berichts des Instituts der Weltwirtschaft aus Kiel in einem historischen Maße gefallen. Dabei berichtet man um den kräftigsten Rückgang der Kaufpreise seit diese überhaupt erfasst werden. Und dies ist bereits über 50 Jahre her. Der Preisrückgang ist in allen Segmenten von Immobilien zu verzeichnen, von Eigentumswohnungen bis zu Ein- und Mehrfamilienhäusern. Im Vergleich zu 2022 sind die Kaufpreise bei Eigentumswohnungen um ca. 9% gefallen. Bei Einfamilienhäusern ca. 11% und bei Mehrfamilienhäusern sind sogar 20% als Preiseinbußen erfaast worden. Bei dem Bericht bezog man sich auf verlässliche Gutachterausschüsse, die die Kaufpreisauswertungen von verkauften Immobilien analysierten und ausgewertet haben. Inflationsbereinigt dürfte der Preisrückgang noch um weitere 5% höher ausgefallen sein. So berichten Forscher, dass seit dem Anfang der Kaufpreisaufzeichnungen der Rückgang der Immobilienpreise noch nie so schnell und so starkt vor sich ging.
Der letzte signifikante Preisrückgang dauerte mehrere Jahre
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre hatten wir bis dato den stärksten Preisverfall, dieser dauerte aber 10 Jahre. Diese negativen Preisänderung sind damals wie heute nach einem langjährigen Boom eingetreten wo sich die Immobilienpreise verdreifacht oder sogar vervierfacht hatten. Im Jahr 2022 ließe sich vorsichtig erahnen, dass ein Preisrückgang bei den Immobilien sich abzeichnen könnte. Die Kreditzinsen sind in kurzer Zeit enorm angestigen, was die Finanzierungen stark verteuert hatte. Auf einmal konnten sich viele Interessierte den Kauf einer Immobilie nicht leisten und für die Investoren rechneten sich die Renditen nicht mehr. Aber so langsam zeigt sich leicht eine Bodenbildung bei den Immobilienpreisen ab. Womöglich haben wir das schlimmste überstanden und der Preisrückgang am Immobilienmarkt könnte sich langsam vollzogen haben.
Analysten berichten von einer Preisstabilisierung im 4.Quartal
In den letzten 3 Monaten von 2023 hat man nur noch geringfügige Abschläge am Markt beobachten können. Im Vergelich zu den Sommermonaten sind die Kaufpreise bei Wohnungen nur noch 0,6% gefallen. Bei den Einfamilienhäusern war der Preisrückgang um ca. 1,1% zu verzeichnen und die Preise für Zinshäuser sind sogar um mehr als 4% gestiegen. Meiner Meinung nach dürften Käufer jetzt vor einer schwierigen Entscheidung stehen: Soll ich den Preisrückgang für den Erwerb einer Immobilie trotz höherer Zinsen nutzen? Denn sollten die Zinsen für einen Kredit wieder sinken, werden die Immobilienpreise wieder anziehen. Ich rate Kaufinteressenten, die Ihre Traumimmobilie in Ihrer bevorzugten Lage gefunden haben, eher zu zuschlagen. Dabei sollte man sich nicht nur bei der eigenen Hausbank nach einer passenden Finanzierung erkundigen sondern auch unabhängige Immobilienfinanzierer nach einem Vergleichangebot bitten. Chancen auf einen passenden Finanzierungrahmen sollte man dabei finden können.